Zu später Check-in, zu früher Check-out, manipulierte Ortungsdaten oder falsche Personenangaben: Das sind einige mögliche Szenarien für den Ticketbetrug mit der FAIRTIQ-App. Erfolgreich sind sie in den wenigsten Fällen.
Im Webinar am 6. April 2022 zeigten Expert:innen, wie FAIRTIQ Betrugsversuche vorbeugt, sie verhindert und die Verkehrsunternehmen bei der Verfolgung von Ticketmissbrauch unterstützt.
Paula Ruoff, Lead Deutschland bei FAIRTIQ, spricht offen an, welche Bedenken häufig an FAIRTIQ herangetragen werden: „Generell wird angenommen, mit der FAIRTIQ-App zu betrügen sei einfacher als mit einem Papierticket, da bei Kontrollen die App schnell eingeschaltet werden kann.“ Korrekt ist diese Annahme nicht. Denn von Beginn an engagiert sich FAIRTIQ erfolgreich dafür, Ticketbetrug effektiv zu verhindern.
Jemand, der FAIRTIQ seit vielen Jahren kennt und dabei und unterstützt, die App sicherer zu machen, ist Daniel Fankhauser, ehemaliger Leiter der SBB-Fachstelle für Fälschung und Betrug. Er betont, dass ein wesentlicher Vorteil der FAIRTIQ-App in der 100-prozentigen Kontrollquote liegt. Die klassische Ticketkontrolle kann immer nur eine Momentaufnahme darstellen. Im Gegensatz dazu wird bei der FAIRTIQ-App das gesamte Reiseverhalten in den Blick genommen. Dadurch ist es möglich, verdächtige Verhaltensweisen proaktiv zu erkennen.
Sarah Collard leitet das Betrugsmonitoring-Team bei FAIRTIQ. Während des Webinars erläuterte sie anhand realer Vorfälle unter anderem die folgenden Betrugsszenarien:
Versuche, das System zu hintergehen, werden mit Hilfe von Algorithmen aufgespürt. Für Sarah Collard ist neben des Einsatzes von künstlicher Intelligenz vor allem die Zusammensetzung des Teams ein wesentlicher Faktor für den Erfolg des Monitoringsystems: „Unser Betrugsmonitoring-Team besteht sowohl aus festangestellten Mitarbeiter:innen als auch aus Studierenden unterschiedlicher Fachrichtungen. Ihre verschiedenen Blickwinkel helfen uns dabei, Betrugsfälle genauer zu erkennen, die Algorithmen zu verbessern und gut mit den Kund:innen zu kommunizieren.“
Daniel Fankhauser macht deutlich, dass die Umsetzung des Betrugsmanagements in enger Zusammenarbeit mit den Verkehrsunternehmen erfolgt. FAIRTIQ liefert Informationen zu Betrugsfällen, für die Fahrpreisnacherhebung sind die Verkehrsunternehmen zuständig. Soll eine Strafanzeige gestellt werden, liegt auch dies in der Zuständigkeit der Verkehrsunternehmen. FAIRTIQ stellt bei Bedarf gerichtsverwendbare Unterlagen zur Verfügung. Auch die Kundenkommunikation erfolgt über den Kundendienst des Verkehrsunternehmens – intern unterstützt durch FAIRTIQ.
„Je mehr in/out-Kundinnen und -Kunden, desto weniger Betrug und desto mehr Erlössicherheit im ÖV.“ Zu diesem Fazit kommt Paula Ruoff. Daniel Fankhauser ergänzt: „Es gibt kein betrugssicheres System, mit jedem Fahrausweis kann betrogen werden.“ Die entscheidende Frage ist, wieviel Betrug es mit dem jeweiligen System gäbe. Die Antwort dürfte nach dem Webinar deutlich geworden sein: Die Chance, mit FAIRTIQ erfolgreich zu betrügen, wird dank des Betrugsmanagement Teams, stetig geringer.
FAIRTIQ wird auch in Zukunft alles daran setzen, das Monitoring im Interesse der Partner:innen und ehrlicher Fahrgäste kontinuierlich weiterzuentwickeln und zu verbessern.