In diesem Mitarbeitenden-Interview sprechen wir mit unserer Business Development Managerin und Mobilitätsexpertin Helena Köfler über Lösungen, die FAIRTIQ Unternehmen bietet, um Mitarbeitendenmobilität nachhaltiger zu gestalten.
Neben über 40 Verkehrsunternehmen in der Schweiz, Liechtenstein, Österreich und in Deutschland arbeitet FAIRTIQ auch mit mehr und mehr privatwirtschaftlichen Unternehmen zusammen, wie beispielsweise dem Werkzeughersteller HILTI oder Mercedes. FAIRTIQ bietet maßgeschneiderte Lösungen an, um Mitarbeitenden Alternativen zum privaten Pkw zu bieten und den ÖPNV attraktiver zu machen, beispielsweise indem ein Guthaben in der FAIRTIQ-App hinterlegt werden kann.
Der Schweizer Werkzeughersteller HILTI beispielsweise bietet Mitarbeitenden kostenlose Fahrten zwischen drei Firmenstandorten an. Auch hier gaben die befragten Mitarbeitenden an, dass sich ihr ÖPNV-Konsum für Reisen zwischen den Standorten um 35% erhöhte.
Ein weiteres Angebot funktioniert nach demselben Prinzip, ist aber an Auto-Käufer:innen gerichtet: Innerhalb der FAIRTIQ-Kooperation mit Mercedes bekommen alle Käufer:innen eines Mercedes EQC in der Schweiz einen monatlichen 40 CHF Guthaben-Voucher in der FAIRTIQ-App. Nach einer von FAIRTIQ durchgeführten Umfrage bei den Käufer:innen, gaben die Befragten an, dass sich ihre ÖPNV-Nutzung um 38% steigerte, nachdem sie den Voucher nun regelmäßig erhielten.
Helena, wie sieht für dich die nachhaltige Mobilität von Morgen aus?
Helena Köfler:
Meine Vision ist eine Welt, in der Alternativen zum privaten Pkw einfach und komfortabel zugänglich sind: ein gutes Fuß- und Radwegenetz, sowie ein qualitativ hochwertiger öffentlicher Nahverkehr spielen eine große Rolle. Der ÖPNV ist hier besonders relevant, da er für mich das Rückgrat nachhaltiger Mobilität darstellt, besonders im urbanen Raum.
Welche Rolle spielt FAIRTIQ dabei?
Helena Köfler:
Ich bin überzeugt, dass gerade die Nutzer:innenfreundlichkeit von FAIRTIQ dazu beiträgt, Fahrgäste auch langfristig an den ÖPNV zu binden. Diese Nutzer:innenfreundlichkeit wollen wir nun auch Unternehmen bieten. Voraussetzung dafür ist, dass FAIRTIQ in den entsprechenden Regionen bereits verfügbar ist - das ist auch schon die einzige Hürde. Ansonsten lassen sich schnell und unkompliziert Lösungen für verschiedenste Unternehmensgrößen umsetzen. Denn im Gegensatz zu klassischen Jobtickets, bei denen oft eine bestimmte Mindestabnahmemenge definiert ist, kann FAIRTIQ auch bei kleinen Unternehmensgrößen eingesetzt werden.
Was ist nachhaltige Mitarbeitendenmobilität in deinen Augen?
Helena Köfler:
Unternehmen können wichtige Multiplikatoren sein, um die Mobilität ihrer Mitarbeitenden zu beeinflussen. Gerade wenn es um die Nachhaltigkeitsziele von Unternehmen geht, ist Mobilität ein wichtiger Baustein - zumal es ab 2023 strengere Anforderungen in der Nachhaltigkeitsberichterstattung
Wenn man das Thema Mobilität auch personell (beispielsweise mit Mobilitätsmanager:innen) in einem Unternehmen verankert, ist das in meinen Augen ein wichtiger Schritt, um das Thema auch wirklich tatkräftig anzupacken und konsequent umzusetzen.
Außerdem sind Personen in Umbruchsituationen (beim Umzug oder Jobwechsel) besonders offen, ihr Mobilitätsverhalten zu hinterfragen und “neue Wege zu gehen”. Das Arbeitsumfeld ist zudem sehr gut geeignet, bestimmte soziale (Mobilitäts-)Normen zu etablieren: Wenn es in meinem sozialen Netzwerk üblich ist, dass alle mit dem Umweltverbund zur Arbeit kommen, werde ich vielleicht auch hinterfragen, ob der private Pkw immer das optimale Verkehrsmittel ist.
Warum sind Unternehmen motiviert Mobilitätskonzepte für Mitarbeitende zu erarbeiten und sogar Mobilitätsmanager:innen einzustellen?
Helena Köfler:
Viele Mitarbeitende haben heute hohe Ansprüche an ihre Arbeitgeber:innen. Für immer mehr Menschen sind attraktive Benefits fast genauso wichtig wie das Gehalt. Unternehmen können sich mithilfe nachhaltiger Mobilitätsangebote als engagierte Arbeitgeber:innen im Sinne des Umwelt- und Klimaschutzes positionieren und glaubhaft zu ihren Nachhaltigkeitszielen beitragen. Dadurch lassen sich Mitarbeitende stärker ans Unternehmen binden und die Loyalität zu den Arbeitgeber:innen erhöhen.
So spart ein Unternehmen nicht nur Parkplätze ein, sondern kann auch ansonsten wenig ÖV-affine Personen an Bus und Bahn binden. Das wiederum freut auch Verkehrsunternehmen, die somit zusätzliche Zielgruppen erreichen.
Lohnt sich die FAIRTIQ-Lösung auch für kleine und mittelständische Unternehmen?
Helena Köfler:
Ja, im Gegensatz zu klassischen Jobtickets, bei denen oft eine bestimmte Mindestabnahmemenge definiert ist, ist die FAIRTIQ-Lösung auch für kleine Unternehmen oder Selbstständige umsetzbar. Besonders großen Wert legen wir nämlich darauf, dass der Abwicklungsprozess sowohl für Arbeitgeber:innen als auch Mitarbeitende unkompliziert und schnell ist. Nutzer:innen können beispielsweise eine Firmenkreditkarte direkt hinterlegen.
Wie sieht es bei FAIRTIQ mit Multimodalität aus?
Helena Köfler:
Das ist auch bei uns intern ein heiß diskutiertes Thema. Alle Zahlen deuten darauf hin, dass der ÖPNV nach wie vor das Rückgrat des Umweltverbundes ist - gleichzeitig beobachten wir aber mit Spannung, wie sich Themen wie Car- oder Bikesharing weiter entwickeln. Da kann man durchaus darüber nachdenken, mit den entsprechenden Kooperationspartner:innen vielleicht auch multimodale Angebote zu schnüren oder Cross-Selling auszuprobieren. Aber grundsätzlich gilt für uns: gerade die schlanke Benutzungsoberfläche von FAIRTIQ macht das Reisen mit der App intuitiv verständlich - jede zusätzliche Funktion muss daher wohlüberlegt sein und es ist zu hinterfragen, ob der dadurch erzeugte Mehrwert stets im Verhältnis zur Komplexitätssteigerung steht.
Wie funktioniert die Abrechnung über das Unternehmen wenn die App auch privat genutzt wird?
Helena Köfler:
Hier kommen unsere verschiedenen Zahlungsprofile ins Spiel: seit kurzem kann man vor einer Fahrt auswählen, ob man eine berufliche oder private Reise antritt. Standardmäßig ist das private Profil aktiviert, tritt man aber eine dienstliche Fahrt an, kann man das mit einem zusätzlichen Klick auswählen. Für diese beruflichen Reisen kann man optional ein anderes Zahlungsmittel hinterlegen.
Welche Rolle spielen ÖV-Unternehmen im Kontext Mitarbeitendenmobilität?
Helena Köfler:
Die Verkehrsunternehmen kennen die Unternehmensstrukturen in ihren Regionen sehr gut, zudem sind Jobtickets eine wichtige Erlösquelle. Umgekehrt sind viele Berufstätige auf einen qualitativ hochwertigen ÖPNV angewiesen, der sie pünktlich in die Arbeit bringt. Die Arbeitswelt hat sich durch Corona fundamental gewandelt, Büro-Routinen total umgekrempelt. Wir gehen davon aus, dass viele Berufstätige auch zukünftig zumindest teilweise im Homeoffice arbeiten werden. Das heißt, dass das Bedürfnis nach flexibleren Lösungen größer wird. Wir verstehen FAIRTIQ daher als Erweiterung der bestehenden Angebotspalette, mit dem auch flexible Kund:innen besser erreicht werden.
Werden dann nicht Jobtickets kannibalisiert?
Helena Köfler:
Uns ist wichtig, Personen, bei denen sich ein Abo nicht mehr lohnt, weiterhin im ÖPNV zu behalten. Mit flexiblen Angeboten wollen wir jene Personen erreichen, die ansonsten vielleicht schon auf andere Verkehrsmittel umgestiegen wären. Der große Vorteil von FAIRTIQ ist nämlich, dass nur das bezahlt wird, was auch tatsächlich gefahren wird. Gerade wenn am Anfang des Monats noch nicht absehbar ist, wie viele Tage man wirklich ins Büro pendelt, bietet unsere Lösung Planungssicherheit mit einer nutzungsfreundlichen Anwendung.
Wir arbeiten dabei Hand in Hand mit unseren Partner:innen vor Ort - diese kennen die Unternehmen und Arbeitgeber:innen in ihrer Region schließlich am besten. Gemeinsam ermöglichen wir den Unternehmen innovative Lösungen für die Mobilität von Mitarbeiter:innen vor Ort.
👉 Hier geht’s zum 'Hinter den Kulissen-Interview' mit Bruno Rohner zum Thema Mitarbeitendenmobilität.
Tel: +49 176 72100823