Laut einem Artikel des Weltwirtschaftsforums „wird Nachhaltigkeit in den kommenden Jahren eine Schlüsselrolle spielen und deren Verankerung in der Unternehmensstrategie von entscheidender Bedeutung sein.“ Nachhaltigkeit ist wesentlich, um den Druck von Investoren, die Nachfrage der Verbraucher, regulatorische Anforderungen, die Gewinnung von Talenten und eine erhöhte Produktivität zu bewältigen. Mobilitätsbudgets sollen Unternehmen dabei helfen, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln zu fördern.
Mobilitätsbudgets ermöglichen Mitarbeitenden die freie Wahl zwischen verschiedenen umweltfreundlichen Verkehrsmitteln. Sie stärken die Unternehmen als attraktive Arbeitgeber. Und sie leisten einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit im Verkehr. Diese Win-Win-Win-Formel erklärt, warum Mobilitätsbudgets auf ein zunehmend steigendes Interesse stoßen. Aktuelle Studien belegen die Wirksamkeit von Mobilitätsbudgets. Ihr Potenzial für mehr Nachhaltigkeit in Unternehmen ist jedoch noch nicht ausgeschöpft.
Insbesondere im Wertsystem jüngerer Generationen spielt Nachhaltigkeit und Flexibilität eine immer wichtigere Rolle.
Ein Mobilitätsbudget ist ein fester monatlicher oder jährlicher Betrag, den Unternehmen ihren Mitarbeitenden für die Nutzung des ÖPNV und weiterer umweltfreundlicher Verkehrsangebote wie Bike- oder Carsharing zur Verfügung stellen. Die Mitarbeitenden können die verschiedenen Verkehrsmittel flexibel nutzen und gleichzeitig ihre Mobilitätskosten senken. Dadurch entsteht ein Anreiz, das eigene Auto stehen zu lassen – vor allem, wenn das Mobilitätsbudget auch privat genutzt werden kann. Denn berufliche Mobilität soll zum Lebensstil passen. Insbesondere im Wertsystem jüngerer Generationen spielt Nachhaltigkeit und Flexibilität eine immer wichtigere Rolle. Mobilitätsbudgets erleichtern den Zugang zu umweltfreundlichen, flexiblen Verkehrsmitteln und machen es möglich, den eigenen Werten entsprechend zu handeln. Hinzu kommt: Wer auf dem Weg zur Arbeit nicht täglich im Stau steht, spart Zeit und gelangt entspannter ans Ziel.
Mitarbeitende, die stressfrei und ohne Zeitdruck zur Arbeit kommen, sind leistungsfähiger und motivierter sowie zufriedener mit ihrem Arbeitgeber. Mobilitätsbudgets sind ein deutliches Signal, dass dem Arbeitgeber die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Work-Life-Balance der Arbeitnehmer:innen wichtig sind. Darüber hinaus drückt ein Mobilitätsbudget Wertschätzung für alle Mitarbeitenden aus, unabhängig von ihrer Position im Unternehmen. Das Mobilitätsbudget demokratisiert die Wirkung des Dienstwagens: Statt Statussymbol für Einzelne ist das Mobilitätsbudget Anerkennung für alle.
Mehr Umstiege vom Auto bedeuten mehr Fahrgäste – und damit steigende Einnahmen für die ÖPNV-Anbieter.
In einer Umfrage der Unternehmensberatung McKinsey gaben 87 Prozent der Befragten an, dass ein Mobilitätsbudget vor allem für Busse, U-Bahnen, Straßenbahnen etc. im Nah- und Regionalverkehr nutzbar sein sollte. 81 Prozent wünschten sich, das Mobilitätsbudget in Zügen des Fernverkehrs einsetzen zu können. Darüber hinaus legten die Befragten Wert auf eine einfache Handhabung, eine automatische Abrechnung sowie eine einheitliche digitale Buchungsplattform für alle im Budget enthaltenen Mobilitätsangebote. Auch die nahtlose Nutzbarkeit von Verkehrsmitteln und Mobilitätsbudgets über Regions- und Tarifgrenzen hinweg wurde als Voraussetzung benannt, damit Wege vom Pkw auf den ÖPNV verlagert werden können. Anbieter und Verbünde profitieren also, wenn sie durchgängige Reiseerlebnisse und digitales Ticketing für Inhaber:innen von Mobilitätsbudgets ermöglichen: Denn mehr Umstiege vom Auto bedeuten mehr Fahrgäste – und damit steigende Einnahmen für die ÖPNV-Anbieter.
Einfach zu handhabende, digitale Buchungs- und Abrechnungsprozesse halten den administrativen Aufwand bei der Einführung eines Mobilitätsbudgets gering. So lohnen sich Mobilitätsbudgets auch wirtschaftlich für das Unternehmen. McKinsey zufolge sind es vor allem Einsparungen bei den Fuhrparkkosten (Wartung, Parken, Versicherung etc.), die sich für das Unternehmen positiv auswirken können. Darüber hinaus ermöglichen Mobilitätsbudgets eine genauere Erfassung und Analyse der Mobilitätsausgaben, wodurch Unternehmen ihre Ressourcen effizienter verwalten und einsetzen können.
Damit wird Nachhaltigkeit für Unternehmen nicht nur zu einer Gewissensentscheidung, sondern auch zu einem Kriterium für wirtschaftlichen Erfolg und Reputation.
Mobilitätsbudgets fördern nachhaltiges Verhalten. Und Nachhaltigkeit wird immer mehr zu einem entscheidenden Faktor für die Marktposition von Unternehmen. Das Weltwirtschaftsforum (WEF) weist in einem Bericht von 2022 darauf hin, dass für 85 Prozent der Investoren Nachhaltigkeit ein wichtiges Kriterium bei Investitionsentscheidungen ist. Darüber hinaus beeinflusst Nachhaltigkeit auch immer mehr das Kaufverhalten. Vor allem jüngere Generationen sind bereit, mehr für Produkte oder Angebote von Unternehmen auszugeben, die Nachhaltigkeit glaubwürdig als Teil ihrer Marke etablieren können. Damit wird Nachhaltigkeit für Unternehmen nicht nur zu einer Gewissensentscheidung, sondern auch zu einem Kriterium für wirtschaftlichen Erfolg und Reputation.
Das WEF empfiehlt Unternehmen, die motivierte Arbeitskräfte suchen, Nachhaltigkeit als Teil der Unternehmensstrategie zu verankern.
In Zeiten des Fachkräftemangels kann sich die Positionierung als nachhaltiger Arbeitgeber als entscheidender Vorteil erweisen, um insbesondere junge Talente als Mitarbeitende zu gewinnen. Für knapp die Hälfte der zwischen den 1980er und 2010er Jahren Geborenen ist die Passfähigkeit eines Unternehmens zu den eigenen Werten mit ausschlaggebend für die Wahl des Arbeitsplatzes. Das WEF empfiehlt Unternehmen, die motivierte Arbeitskräfte suchen, Nachhaltigkeit als Teil der Unternehmensstrategie zu verankern. Mobilitätsbudgets können einen Baustein der Nachhaltigkeitsstrategie darstellen und darüber hinaus deutlich machen, dass ein Unternehmen sich aktiv für die Belange der Mitarbeitenden einsetzt und umweltfreundliches Verhalten fördert.
60 Millionen mehr potenzielle Fahrgäste für den ÖPNV und mögliche Mehreinnahmen von mindestens 3,6 bis 7,2 Milliarden Euro.
McKinsey geht davon aus, dass das Potenzial für Mobilitätsbudgets in Europa mehr als 60 Millionen Arbeitnehmer:innen umfasst. Das bedeutet: 60 Millionen mehr potenzielle Fahrgäste für den ÖPNV und mögliche Mehreinnahmen von mindestens 3,6 bis 7,2 Milliarden Euro. Damit verbunden ist ein deutlicher Schub für die Mobilitätswende und eine Reduzierung des Pkw-Verkehrs. Die Zahlen bedeuten aber auch: 60 Millionen Menschen mehr, die künftig zufriedener zur Arbeit kommen und sich stärker an ihren Arbeitgeber gebunden fühlen. Mobilitätsbudgets bieten für Unternehmen jeder Größe und Branche die Chance, nachhaltige Mobilität gezielt zu fördern und sich Wettbewerbs- und Arbeitsmarktvorteile zu sichern. Es ist an der Zeit, diese Chancen zu nutzen.
So funktioniert das FAIRTIQ-MobilitätsbudgetBeim FAIRTIQ Mobilitätsbudget entscheiden die Unternehmen über die Anzahl und die Höhe des Budgets, welches für dienstliche oder auch für private Fahrten genutzt werden kann. Die Nutzung erfolgt über einen Freischaltcode in der FAIRTIQ App. Mit diesem haben die Mitarbeiter:innen Zugang zur einfachsten Fahrkarte in der Schweiz und Liechtenstein sowie bei unseren Partnern in Österreich, Deutschland, Frankreich und Tschechien. Maßgeschneiderte Lösungen für Unternehmen sind ebenfalls möglich, zum Beispiel in Form von vergünstigten oder kostenlosen Fahrten zwischen Firmenstandorten. In Kooperation mit Verkehrsunternehmen, Verkehrsverbünden oder anderen Mobilitätsanbietern können Mobilitätsbudgets auch in bestehende Tarifangebote integriert werden, um zusätzliche Anreize für die Nutzung des ÖPNV zu schaffen. |
Quellen:
McKinsey & Company: How mobility budgets can change the future of transportation. 31. Oktober 2023. Online verfügbar hier
World Economic Forum: Why sustainability is crucial for corporate strategy. 9. Juni 2022. Online verfügbar hier