Die Einschränkungen im Zusammenhang mit COVID-19 haben grosse Auswirkungen auf die Nachfragemuster im öffentlichen Verkehr. Verkehrsbetriebe können sich daher nicht länger auf die erhobenen Daten aus der Vergangenheit verlassen. Entscheidungstragende sind sehr daran interessiert, die Fahrgastzahlen und den Umsatz zu steigern. Oft fehlt es ihnen aber an fundierten Daten, welche allfällige Strukturanpassungen rechtfertigen würden.
Jetzt, wo sich die Arbeitsgewohnheiten stark verändern, gehen die Verkaufszahlen von Monats- und Jahreskarten auf der ganzen Welt zurück - besonders dort, wo die Preisdifferenz zwischen Einzelfahrkarte und Monats- oder Jahreskarte gross ist. Letztere müssen daher durch andere Angebote ersetzt werden.
Viele Verkehrsbetriebe halten dennoch an vor Jahrzehnten eingeführten Preisstrukturen fest. Grund dafür ist das Fehlen von aussagekräftigen Daten: Strukturelle Anpassungen können nicht anhand solider Daten begründet werden. Es fehlen insbesondere Prognosen für mögliche finanzielle Defizite einer neuen Tarifstruktur. Entscheidungstragende werden sich fragen: Wie wird sich eine Änderung in der Preisstruktur auf die Fahrgastzahlen und die Einnahmen auswirken? Wer wird von Anpassungen betroffen sein und in welcher Weise?
In den meisten Gebieten, in welchen FAIRTIQ angewendet wird, eruiert die App am Ende des Tages das beste verfügbare Angebot (Kostendeckel, Promotionen etc.) für die zurückgelegten Strecken. Die App kann aber auch so eingerichtet werden, dass der geschuldete Betrag wöchentlich oder monatlich berechnet wird.
Die Vergabe von Gutschriften ist im öffentlichen Verkehr ein eher neues Konzept, welches nur dank kontobasierten Tickets funktioniert. Ab einem bestimmten Betrag erhalten die NutzerInnen eine Gutschrift, welche sie ausschliesslich für den Erwerb weiterer Tickets im öffentlichen Vekehr und im Verlauf des Folgemonats einlösen können. Wird die App an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen genutzt, kann den NutzerInnen zudem ein Bonus gewährt werden. Welcher Verkehrsbetrieb hat nicht schon den folgenden Satz gehört: “Warum nur kann euer Fahrpreissystem nicht so funktionieren wie meine Kaffee-App?” Jetzt ist das möglich.
Auf der ganzen Welt zeigen öffentliche Verkehrsbetriebe Interesse an entfernungsabhängigen Tarifen oder dem Luftlinientarif, wie sie in Japan, Australien, den Niederlanden und weiteren Ländern bereits angewendet werden. Allerdings fehlen den Entscheidungstragenden oftmals solide Daten, die eine Anpassung der Tarifstruktur rechtfertigen würden. In Zeiten der Pandemie ist es noch schwieriger, aufgrund bereits erhobener Daten verlässliche Prognosen für die Zukunft zu erstellen - geschweige denn für die Zukunft mit einer neuen Tarifstruktur. FAIRTIQ ermöglicht es den Verkehrsbetrieben, neue Tarifstrukturen wie Tarifzonen und entfernungsabhängige Fahrpreise erst mit einer ausgewählten BenutzerInnengruppe zu testen und so die Daten zu generieren, die für eine Grundsatzentscheidung benötigt werden.
Promotionsangebote können den Gewinn neuer Fahrgäste und eine Umsatzsteigerung erzielen. Dabei besteht allerdings das Risiko, dass durch solche Angebote nicht ausreichend neue Fahrgäste generiert werden, um die Kosten der Massnahme zu decken. FAIRTIQ ermöglicht es, einzelne Promotionsangebote erst mit einer bestimmten Zielgruppe zu testen und dann, basierend auf den Testresultaten, rasche Entscheidungen zu treffen. Erzielen die Angebote eine positive Kapitalrendite, können sie dauerhaft eingesetzt werden.
FAIRTIQ hilft nicht nur den öffentlichen Verkehrsbetrieben. Auch Unternehmen, Universitäten, Tourismus- und Einkaufsdestinationen ist es mit FAIRTIQ möglich, eine massgeschneiderte Preisgestaltung anzubieten und ganz bestimmte Fahrten gezielt finanziell zu unterstützen.