FAIRTIQ unterstützt ein Pilotprojekt für die digitale Gästekarte der Region, um die touristisch unterschätzte Destination besser zu vermarkten.
„Nicht groß – aber großartig!“ Mit diesem Slogan positioniert sich die Region Zug als touristischer Geheimtipp mit hohem Freizeitwert und Erlebnisqualität. Abseits der großen Touristenströme hat Zug vor allem einen Namen als Wirtschaftsstandort der internationalen Top-Liga. Nachdem die Corona-Pandemie die alles dominierenden Geschäftsreisen im Kanton einbrechen ließ, setzt die kantonale Tourismusorganisation jetzt auf eine neue Strategie. Sie soll die touristisch unterschätzte Destination beleben und mehr Freizeittouristen, Erholungssuchende und Tagesausflügler in die Region mit malerischen Seen, herrlichem Bergpanorama, geschichtsträchtiger Altstadt und kulturellem Flair locken.
Verzeichneten die Zuger Hoteliers 2019 noch 282.000 Übernachtungen, waren es zwei Jahre später fast 100.000 weniger. Inzwischen liegen die Zahlen nur noch knapp unter der Vor-Corona-Marke. Jetzt wollen die Zuger Touristiker die Hotelauslastung auch am Wochenende steigern und Feriengäste zu längeren Aufenthalten bewegen. Mit einem verstärkten Destinationsmarketing, das die Vielfalt und die Besonderheiten der Region Zug aufzeigt, und einer digitalen Gästekarte. Die „ZugCard“ erhalten Übernachtungsgäste von ihrem Gastgeber ab der ersten Nacht. Sie bietet einen vergünstigten Zugang zu attraktiven Freizeitangeboten der Region und soll die freie Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel ermöglichen.
Finanziert wird das Angebot unter anderem über die Kurtaxe. Zu Beginn des Jahres hat die Stadt Zug die Beherbergungsabgabe von bislang 90 Rappen auf zwei Franken erhöht. Kinder, Dauergäste, Jugendherbergs- und Campingplatzgäste zahlen einen Franken. Im schweizweiten Vergleich ist das immer noch günstig: In vergleichbaren Städten kostet die Tourismusabgabe teilweise bis zu sieben Franken je Übernachtung. Aber wie werden die Feriengäste das Angebot aufnehmen und wie viele der „ZugCard“-Nutzenden werden wann, wo und wie oft den öffentlichen Verkehr tatsächlich nutzen?
Pilotprojekt für die Zuger Gästekarte
„Um die Finanzierung eines kostenfreien ÖV-Angebots als Teil der Gästekarte sicherstellen zu können, brauchen wir für die Verhandlungen mit unserem Partner, den Zuger Verkehrsbetrieben, eine aussagekräftige Kalkulation“, sagt Joel de Buren, Marketingleiter bei Zug Tourismus. Was die Touristiker wissen wollen: Wie oft und wann wird die „ZugCard“ für Fahrten mit Zuger Schiffen, der Zugerberg Bahn, Bahnen und Busse im Kanton genutzt? Von wo nach wo gehen die Fahrten und wie lange dauern sie? Und was für die Kostenberechnung ebenfalls wichtig ist: Wie viele der „ZugCard“-Nutzenden haben ein Schweizer Halbtax-Abonnement oder wie viele der ausländischen Gäste besitzen einen Swisspass?
Grundlage dafür sind genaue Daten über das Nutzerverhalten der „ZugCard“-Nutzenden. FAIRTIQ kann mit seiner Technologie diese anonymisierten Daten liefern – und zugleich den Gästekarte-Nutzenden das einfache, spontane, bargeld- und papierlose Reisen in der Urlaubsregion ermöglichen. „Dank unserer App-Lösung nach dem Check-In/Assisted Check-Out-Prinzip können wir mit dem ZugCard-Projekt für komplette Transparenz hinsichtlich der Nutzung sorgen“, sagt Bruno Rohner vom FAIRTIQ-Team.
An der Pilotphase nehmen sechs Gastgebende in der Zuger Region teil, darunter das Parkhotel Zug und City Garden Hotel Zug, beide im 4-Sterne-Superior-Segment, die mit ihren rund 400 Zimmern knapp die Hälfte der Übernachtungskapazitäten in der Stadt Zug stellen. Weitere Beteiligte sind unter anderem ein Seminarhotel und ein Campingplatz. „So decken wir viele Gästetypen möglichst breit in unserem Piloten ab“, erklärt de Buren.
„Haben die Hotelgäste den Code in die App eingegeben, werden alle Fahrten automatisch registriert und an Zug Tourismus verrechnet“
Persönliche Codes für die Gratisfahrt
FAIRTIQ stellt den beteiligten Gastgebenden persönliche Promotions-Codes, die ihre „ZugCard“-Gäste in die FAIRTIQ-App eingeben. Die Gäste laden sich die App – sofern nicht schon vorhanden – im App-Store herunter und registriert sich mit seinen persönlichen Daten samt Zahlungsmittel. „Haben die Hotelgäste den Code in die App eingegeben, werden alle Fahrten innerhalb des Tarifverbundes Zug sowie auf dem Zuger- und dem Ägerisee automatisch registriert und an Zug Tourismus verrechnet - die Fahrgäste fahren gratis“, erläutert Rohner das Konzept. Sollten Gäste, die mit „ZugCard“ unterwegs sind, das Tarifgebiet verlassen, werden ihnen die Kosten dafür verrechnet. FAIRTIQ stellt Zug Tourismus ein Dashboard zur Verfügung, in dem ersichtlich ist, wie viele Promotions-Codes über die App aktiviert wurden und welche Kosten durch die getätigten Fahrten aufgelaufen sind.
FAIRTIQ Insights
Das FAIRTIQ-Reporting kann den Partnern je nach Kampagne genaue Informationen über das Reiseverhalten der Nutzer:innen im Verkehrsnetz liefern, inklusive Start und Ziel der Reise, benutztes Verkehrsmittel und zurückgelegte Strecke. Die anonymisierten Daten helfen den Partnern, ihren Service zu optimieren und zukünftige Initiativen zu planen.
Kontaktieren Sie uns , wenn Sie mehr darüber erfahren möchten.
Mit automatischem Ticketing die Marke Zug stärken
Aktuell bleiben Übernachtungsgäste im Durchschnitt 2,36 Nächte in Zug. Bis 2025 soll diese Zahl auf 2,5 steigen. Das hat sich die neue Tourismusstrategie zum Ziel gesetzt. Die digitale Gästekarten-Lösung via FAIRTIQ-App soll dazu beitragen. „Gäste können so unbeschwert die Attraktionen der Zuger Region erleben, statt sich mit Tarifzonen und Fahrpreisen zu beschäftigen“, sagt Rohner. „So unterstützen wir unseren Partner, über Gemeindegrenzen hinweg einen gemeinsamen touristischen Erlebnisraum zu schaffen.“ Was in Zug erprobt wird, könnte auch für andere Urlaubsregionen interessant sein, um Gästen grenzenlos schöne Ferien zu bieten.
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