Für die Einführung eines nutzungsbasierten Abrechnungssystems (Pay-As-You-Go) auf den Netzen des öffentlichen Verkehrs in der Normandie suchte der "Syndicat mixte" (gemischter Zweckverband) Atoumod nach einem erfahrenen Partner, der rasch eine kundenorientierte, schlüsselfertige Lösung entwickeln konnte. Geschäftsführer Cédric Morel erklärte kürzlich, warum FAIRTIQ mit dieser Aufgabe betraut wurde und wie die E-Ticketing-Lösung schrittweise in der Region eingeführt wird.
FAIRTIQ: Zu Beginn eine kleine Challenge: Fassen Sie in wenigen Worten zusammen, wie FAIRTIQ funktioniert.
Cédric Morel: Es ist eine extrem einfache Lösung, die aus drei Aktionen besteht: Ich öffne die App, swipe, um meine Fahrt zu beginnen, und am Ende der Fahrt swipe ich noch einmal, um sie abzuschliessen. Die App kümmert sich dann darum, den besten Tarif für die gesamte Strecke zu berechnen und stellt mir die Kosten im Nachhinein in Rechnung. Das ist alles!
FAIRTIQ steht auch für Multimodalität im öffentlichen Verkehr. Atoumod hat es sich ebenfalls zur Aufgabe gemacht, dafür zu sorgen, dass sich die verschiedenen Verkehrsmittel gegenseitig ergänzen. Da ist es nur logisch, dass wir uns gut verstehen!
FAIRTIQ: In der Tat! FAIRTIQ hat im Oktober 2022 die Ausschreibung für die Einführung dieses Pay-As-You-Go-Systems in der Normandie gewonnen. Weshalb haben Sie sich für FAIRTIQ entschieden?
Cédric Morel: Bei Atoumod liegt die Herausforderung darin, den Zugang zu den öffentlichen Verkehrsmitteln zu verbessern. Wir versuchen, Tools zu entwickeln, die die Nutzung von Zügen, Bussen und Strassenbahnen sowie das Umsteigen von einem Verkehrsmittel in ein anderes erleichtern. Derzeit gibt es auf dem Markt eine Reihe von technischen Hilfsmitteln, aber nicht alle sind gut. Mit FAIRTIQ haben wir einen Partner gefunden, der es uns ermöglicht, die digitale Transformation des Vertriebs auf effiziente und reibungslose Weise zu bewältigen. Darüber hinaus wurde die Technologie so entwickelt, dass sie den Fahrgästen wirklich etwas bringt und sie nicht zusätzlich belastet.
"Die Tatsache, dass die FAIRTIQ-App bereits in sehr grossen Einzugsgebieten und sogar in ganzen Ländern im öffentlichen Verkehr eingesetzt wird, war für uns ein Garant ihrer Zuverlässigkeit und Qualität."
FAIRTIQ: Wir freuen uns sehr über das Vertrauen einer weiteren Region in Frankreich! Welche weiteren Aspekte haben Sie überzeugt?
Cédric Morel: Die Lösung von FAIRTIQ erschien uns aufgrund ihrer Zuverlässigkeit besonders interessant. Die Tatsache, dass sie bereits in sehr grossen Einzugsgebieten und sogar in ganzen Ländern im öffentlichen Verkehr eingesetzt wird, war für uns eine Qualitätsgarantie. Um die digitale Transformation des Vertriebs sicherzustellen, war es für uns wichtig, ausschliesslich auf vollständig digitale Lösungen zu setzen. So können wir unnötige technische Einschränkungen vermeiden, Probleme bei Schnittstellen mit bestehenden Systemen verhindern und die Infrastrukturkosten senken. Ausserdem wollten wir die Lösung relativ schnell einsetzen können: Wir waren experimentierfreudig und wollten unbedingt etwas Neues!
FAIRTIQ: Mit Erfolg: Die Einführung der FAIRTIQ-App ist für Ende Juni in einem Teil der Normandie geplant.
Cédric Morel: Genau! Wir freuen uns sehr über die Einführung dieser tollen App auf den Netzen von Caen (Twisto), Le Havre (LiA) und den Nomad Car-Linien 111 und 122, die diese beiden Städte miteinander verbinden. Endlich können wir die App in grossem Umfang testen und herausfinden, wie sie von den Reisenden im Alltag genutzt wird.
Wir sind auch gespannt darauf, wie die Transportunternehmen die FAIRTIQ-App nutzen und integrieren werden.
FAIRTIQ: Können Sie uns mehr über die nächsten Schritte erzählen?
Cédric Morel: Nach diesem ersten gross angelegten Test wird die FAIRTIQ-App in einer nächsten Phase schrittweise auf andere öffentliche Verkehrsnetze in der ganzen Normandie ausgeweitet. Parallel dazu wird diese Pay-As-You-Go-Lösung mithilfe des FAIRTIQ SDK auch in die MaaS-App von Atoumod integriert.
"Ich denke, wenn man eine App wie FAIRTIQ mal genutzt hat, möchte man am liebsten dabei bleiben."
FAIRTIQ: Welches sind die grössten Herausforderungen, die Sie bei Atoumod angehen wollen?
Cédric Morel: Unser Ziel ist es, immer leistungsfähigere, flexiblere und einfachere Tools zu entwickeln. Damit wollen wir unseren Nutzerinnen und Nutzern ein möglichst entspanntes Reisen ermöglichen. Ich denke, wenn man einmal eine solche App benutzt hat, möchte man am liebsten dabei bleiben. Mit FAIRTIQ haben wir einen Partner, der uns dabei hilft, dieses Ziel zu erreichen.
Die App wurde am 28. Juni 2023 in den Agglomerationen von Caen und Le Havre eingeführt. Zusätzlich hat FAIRTIQ in Zusammenarbeit mit Atoumod eine Marketingkampagne entwickelt. Das neue Angebot wurde über verschiedene Kanäle bekannt gemacht und die Bevölkerung wurde aufgefordert, es auszuprobieren. Diese Massnahmen werden auch nach dem Start fortgesetzt, um die Kundenbindung zu stärken und die Nutzung der App weiter zu fördern.
Lesen Sie hier , wie es FAIRTIQ gelungen ist, Nutzerinnen und Nutzer in Deutschland durch zielgerichtetes Marketing zurückzugewinnen.
Share